Die Sioux-Sprachen oder Sioux-Catawba-Sprachen (im Amerikanischen meist einfach als „Sioux“ bezeichnet) bilden eine indigene Sprachfamilie Nordamerikas von mindestens 20 genetisch verwandten Einzelsprachen nordamerikanischer indigener Völker. Viele dieser Sprachen gelten als gefährdet oder sind bereits ausgestorben. Insgesamt gibt es weltweit rund 35.000 aktive Sprecher. Mit „Sioux“ werden oftmals jedoch nur drei nahe miteinander verwandte Sprachen der Sioux-Stammesgruppe bezeichnet: Lakota (Lakȟótiyapi), Dakhótiyapi (Santee-Sisseton/Östliches Dakota) und Dakȟótiyapi (Yankton-Yanktonai/Westliches Dakota).
Autoren (Linguisten), die die gesamte Familie als „Sioux“ bezeichnen, unterscheiden hierbei zwei geographische Zweige: „Westliches Sioux“ bzw. „Eigentliches Sioux“ und „Östliches Sioux“ bzw. „Catawba“. Andere beschränken den Namen „Sioux“ auf den westlichen Zweig und verwenden den Namen „Sioux-Catawba“ für die gesamte Sprachfamilie. Im Allgemeinen wird der Name „Sioux“ jedoch ohne Unterschied verwendet.
Die „Sioux-Sprachen“ oder „Sioux–Catawba-Sprachen“ wurden in einem weiten Gebiet gesprochen, von British Columbia und den kanadischen Prärieprovinzen im Norden über die Nördlichen Great Plains ostwärts entlang des Mississippi River und Ohio River und im Südosten der Vereinigten Staaten – zudem wurden im Osten einige weitere Sioux-Sprachen gesprochen.